Nur 1 b-Lösung für die Else

Erwerb des Wasserrechtes an der Elsemühle gescheitert
Statt Altarm wird nun ein Bypass angelegt

Bericht der NW Bünde am 19.7.08 von Dieter Schnase (Text) u. Patrick Menzel (Foto)

Das Konzept war gut durchdacht: Am Wehr der Elsemühle in Südlengern wollte die Stadt den Hauptteil des Flusses unterhalb des Semmelweges ins alte Bett umleiten. So wäre die Natur wieder mehr zu ihrem Recht gekommen – auch der Hochwasserschutz hätte verbessert werden können. Doch es kam anders. „Der Erwerb des Wasserrechts ist gescheitert“, bedauert Christoph Wittler, Fachmann für Gewässerfragen im Bünder Rathaus.

Nach längeren Verhandlungen mit der Eigentümerin des Wehres sei die ältere Dame nicht mehr bereit gewesen, das Wasserrecht und die Flächen rund um die Else zu veräußern. „Es kamen neue Forderungen, die für die Stadt nicht erfüllbar waren“, sagt Wittler. Damit ist auch das Konzept, wonach die Else auf einen Abschnitt ihren ursprünglichen Verlauf annehmen und durch das Wehr nur noch eine geringe Menge Wasser fließen sollte vom Tisch. „Wir sind allerdings immer noch interessiert“, räumte Christoph Wittler im Gespräch mit der NW ein.

Konzept geändert: Das Wehr der Elsemühle (Foto) bleibt in Privatbesitz. Gleichwohl soll ein kleinerer Teil der Else umgeleitet und unter den Semmelweg verlegt werden (Grafik).

Die in Eigenregie der Stadt geplante Gewässermaßnahme war als Teilausgleich für das neue Industriegebiet in Spradow gedacht. „Wir werden jetzt statt der 1 a-Lösung eine 1 b-Lösung verwirklichen“, kündigte Wittler an. Die sieht so aus, dass ab dem Elsewehr ein langgestreckter Bypass unter dem Semmelweg verlegt wird – ebenfalls dort, wo die Else einst floss. Doch darf nur eine kleinere Wassermenge abgezweigt werden, während der Hauptarm des Flusses sich weiter über dem Wehr ergießen wird. Am alten Arm könnte die geplante Fahrradbrücke etwas kleiner ausfallen.

Gleichwohl sind nach Worten des Gewässerfachmanns auch bei der abgespeckten Variante umfangreiche Arbeiten erforderlich. Und der Effekt, die Else an dieser Stelle für Fische und andere Organismen durchlässig zu machen, sei ebenfalls erreicht. Die Stadt hat bereits mit den Aufsichtsbehörden Kontakt aufgenommen. Die haben nach Auskunfts Wittlers signalisiert, dass die „1b-Lösung“ als Flächenausgleich akzeptiert würde. Um das alternative Konzept umsetzen zu können, sollen in der nächsten Woche noch letzte Grundstücksverhandlungen geführt werden.

Auch wenn das Wehr seines Wissens derzeit nicht zur Stromerzeugung genutzt werde, müsse die Eigentümerin es erhalten, machte Wittler deutlich. Und das Wasser dürfe sie natürlich nicht ablassen. Das hätte gravierende Folgen für den Verlauf des Flusses davor. Von der Umleitung erhoffte sich die Stadt Bünde auch, das Hochwasserproblem an der Else besser in den Griff zu bekommen. Derzeit drängen sich die Wassermassen noch vor dem Wehr der Elsemühle. Da nur ein kleiner Teil der Else umgelegt wird, dürfte sich daran auch in Zukunft nicht viel ändern.

(Neue Westfälische Bünder Tageblatt, Samstag 19. Juli 2008)

Am Gantenkamp wird Gas gegeben

Biogas-Anlage soll in Kirchlengern im Sommer ans Netz

Bericht der NW Bünde am 7.6.08 von Patrick Menzel (Text und Fotos)

Kirchlengern. Von oben betrachtet erinnern sie an gigantische Iglus aus Beton und Stahl – die Behälter von Biogasanlagen. Sie dienen zur Erzeugung von Strom, Wärme und Dünger aus Biomasse. Die bisher größte im Kreis Herford wird noch in diesem Sommer in Kirchlengern ans Netz gehen. Das Energieunternehmen Eon Westfalen-Weser baut am Gantenkamp ein fünf Millionen Euro teures Megawatt-Biokraftwerk. Ein Jahr nach dem ersten Spatenstich nimmt die Anlage langsam Fahrt auf.


Biogasanlage

„Jetzt geben wir richtig Gas“, vermeldete Dr. Christoph Kotzerke gestern im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. Und dies war durchaus wörtlich zu verstehen: „Im Moment befindet sich die Anlage im Probebetrieb. Das Aggregat liefert zwar bereits den ersten Strom, läuft allerdings noch nicht mit voller Leistung“, erklärte der Geschäftsführer der E.ON Westfalen Weser Energie-Service GmbH und sprach dabei von „Betriebsoptimierung“. Hier und da müssten noch ein paar Kinderkrankheiten behoben werden, sagte Kotzerke, aber das sei ganz normal. Eine dieser Kinderkrankheiten ist die Förderschnecke, mit der die Silage transportiert wird. „An dieser Stelle der Anlage tritt manchmal ein unangenehmer Geruch aus“, räumte Dr. Kotzerke ein. Doch der Energieversorger hat bereits reagiert und will der Förderschnecke eine Einhausung gönnen. Ende August soll das Bio-Kraftwerk, das unter anderem aus einem sechs Meter hohen und 22 Meter langen Nachgärer sowie einem drei Meter hohen und 30 Meter langen Hauptfermenter besteht, dann mit voller Leistung ans Netz gehen und jährlich rund acht Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Gefüttert wird die Anlage mit rund 17.000 Tonnen Mais und 750 Tonnen Getreide im Jahr. Den Rohstoff bekommt der Energieversorger von 30 Landwirten aus der Region. „So schließt sich der Kreis – die Landwirte liefern den Mais, den die Biogasanlage durch Vergärung in Energie verwandelt“, beschrieb Dr. Christoph Kotzerke das Procedere. Das vergorene Substrat, das für die Landwirtschaft wichtige Nährwerte wie Mineralien und Stickstoff enthält, gehe dann zurück an die Bauern. „Eine gute Sache“, kommentierte Kreislandwirt Werner Seeger dieses Verfahren, „und für die Landwirte, die wie am Beispiel der Anlage in Südlengern einen Jahresvertrag mit einem Großversorger abgeschlossen haben, ein durchaus lukratives Geschäft.“

Methan aus Mais. Die meisten Biogasanlagen werden mit nachwachsenden Rohstoffen betrieben. Nachwachsende Rohstoffe, kurz „Nawaro“, sind Pflanzen wie Mais oder unreif geerntetes Getreide, die ähnlich wie Sauerkraut durch Milchsäurebakterien haltbar gemacht werden. Die konservierten Pflanzen sind das Futter für die Methangas produzierenden Bakterien. Je mehr Futter die einzelligen Energieproduzenten täglich erhalten, desto mehr Gas wird von ihnen produziert. Das Gas wird gereinigt und in einem umgerüsteten Motor eingespeist. Der Motor treibt einen Stromgenerator an, der rund ein Drittel Energie ins Netz einspeist. Rund zwei Drittel der Energie aus dem Gas werden vom Motor als Wärme freigesetzt und gespeichert. Zunächst soll die produzierte Wärme der Kirchlengerner Anlage allerdings ausschließlich auf dem Eon-Kraftwerksgelände genutzt werden.

(Neue Westfälische Bünder Tageblatt, Samstag 7. Juni 2008)

Den Maibaum 2008 in Präzisionsarbeit aufgerichtet!

Der „Neue“ wurde in Südlengern herzlich willkommen geheißen

Nach dem ungewohnt frühen Osterfest bot 2008 eine weitere Besonderheit: der 1. Mai fiel mit dem Feiertag Christi Himmelfahrt zusammen!


Deshalb begann das 6. Maibaumfest um 10.00 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst in der Lutherkirche. Ab 11 Uhr setzte das gesellige Treiben auf dem Festplatz am Schimmelkamp ein. Die Kinder der Grundschule Südlengern und der CVJM-Posaunenchor bestimmten das Programm, bevor gegen 12 Uhr der nagelneue Maibaum vom Hof Bunk geholt und aufgestellt wurde. Geschmückt worden war er wieder vom Gartenbauverein Südlengern und den Kindern des AWO-Kindergartens. Die kräftigen Jungs der Feuerwehr hatten prima gefrühstückt, denn beim Aufrichten des Maibaums ging in diesem Jahr alles glatt. Ein Seilzug sorgte für zusätzliche Sicherheit.

Maibaumfest 2008 Vorbereitung

Auch das Spielmobil war wieder dabei und bot viel Spaß für die kleineren Gäste. Die Großen durften klönen, schauen und staunen. Für Essen und Trinken war reichlich gesorgt: mit deftiger Hausmannskost, Würstchen vom Grill und gut gekühlte Getränken. Neu war die Kaffeetafel, die begeistert angenommen wurde.

Foto links (von Burkhard Scheiding): Der neue Maibaum, im Wiehen geschlagen, wird auf seine neue Aufgabe in Südlengern vorbereitet.

„Südlengern aktiv“ erlebte zusammen mit den anderen Vereinen aus Südlengern, die das Fest gestalteten, einen Super-Tag mit viel Sonnenschein. Darauf hatte man laut Wetterbericht nicht vertrauen dürfen, doch es gab nur hin und wieder ein paar Regentropfen, die der guten Laune auf dem Festplatz keinen Abbruch taten.

Gelernt, wo die Schokolade wächst

Ergebnisse der Projektwoche an der Grundschule Südlengerheide

Bericht der NW Bünde am 19.4.2008 von Karl-Hendrik Tittel (Text und Foto)

Viele Dutzend Augenpaare beobachten jede Handbewegung von Dennis Rohrbach. Mit einer Tüte Backpulver im Anschlag wartet der Grundschüler auf den richtigen Moment, schüttet den weißen Inhalt mit Schwung in das Modell eines Vulkans und erfreut sich, wie die vielen Zuschauer, über den schaumigen „Ausbruch“.


Nicht nur tolle Experimente hatten die Mädchen und Jungen der Grundschule Südlengerheide zusammen mit allen Lehrern im Zuge der Projektwoche auf die Beine gestellt. Zahlreiche stolze Eltern konnten sich gestern bei der Präsentation ein genaues Bild davon machen, was der Nachwuchs so alles auf die Beine gestellt hatte. Die Projektwoche findet alle vier Jahre, im Wechsel mit dem Schulfest statt.

Und auch die jüngste Auflage bestach durch breit gefächerte Projekte, wie immer ohne ein festgelegtes Motto. „Jeder im Kollegium sucht sich selbstständig ein Projekt aus, so ist zum einen eine attraktive Vielfalt und zum anderen ein hohes Maß an Eigenkreativität gewährleistet“, sagt Schulleiter Karl Tittel. Auch diesmal habe die Mischung aus musischen, kreativen, sportlichen und informativen Angeboten gestimmt und die Kreativität der Kinder gefördert, so Tittel.

Kein Wunder mag man denken, bei der Auswahl an interessanten Angeboten. Bei „Was der Wind bewegt“ lernten die Teilnehmer viel über das luftige Element, mit der Feuerwehr wurde ein kleines Bilderbuch erstellt, selbst gemachte Klanghölzer, Rasseln oder Bongos machten ordentlich Rabbatz, mit Kartoffeln konnte nicht nur gedruckt werden und dass in „Brasilien die Schokolade wächst“, wissen die Kinder jetzt auch.

„Ich weiß jetzt viel mehr über gesunde Ernährung“, so Lea Boemke, die beim Projekt „Fit und gesund, statt müde und rund“ nicht nur leckere Gemüsesuppen kochte.

(Neue Westfälische Bünder Tageblatt, Samstag 19. April 2008)

Wo der Lärm die Grenzen überschreitet

Umgebungslärm-Richtlinie der EU vorgestellt / Karten im Internet einsehbar

Bericht der NW Bünde am 12.4.2008 von Dieter Schnase (Foto: Patrick Menzel)

Lärm ist eines der größten Umweltprobleme. Wie es vor ihrer eigenen Haustür aussieht, können Bürgerinnen und Bürger ab sofort im Internet erfahren. Umweltminister Eckhard Uhlenberg hat in dieser Woche landesweite Lärmkarten für besonders verkehrsreiche Straßen vorgestellt – was für die Gemeinde Kirchlengern interessant ist, stellte Wirtschaftsförderer Karl-Heinz Saße dem Planungsausschuss vor.


Lärmkarte

Zu den Lärmkarten gelangt man über das Portal www.umgebungslaerm.nrw.de und den Link Lärmkarten NRW mit den einzelnen Kreisen und kreisfreien Städten. Die Karten bilden nach Auskunft des Ministeriums für Umwelt- und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz für die Kommunen eine wichtige Grundlage, um Lärmprobleme bei kommunalen Planungen zu berücksichtigen.

Die Umsetzung der EG-Umgebungslärm-Richtlinie startete in NRW in der ersten Stufe mit der Kartierung der zwölf Ballungsräume, zu denen auch die Stadt Bielefeld gehört. Die Gemeinde Kirchlengern gehört zwar nicht hierzu, gleichwohl gibt es einige neuralgische Punkte. Die Autobahn 30, die die Gemeinde vor allem im Bereich Südlengern quert, stellt dabei die größte Lärmquelle dar. Aber auch die Bundesstraße 239n (Ostring) weist eine starke Verkehrsbelastung auf, ebenso die Bünder Straße von Südlengern nach Hiddenhausen.

In unterschiedlichen Farben sind die Belastungen dargestellt. „Die Richtlinie will aufzeigen, wo gesundes Wohnen möglich ist und wo es bedenklich ist“, so Saße. Die Zumutbarkeitsschwelle liege dabei bei 70 dB(A) tagsüber und 60 dB(A) in den Nachtstunden.

„In Deutschland fühlen sich mehr als 60 Prozent der Bevölkerung durch Straßenlärm bestästigt. Über 15 Prozent sind gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt, die mit Lärm verbunden sind“, teilt das Ministerium hierzu mit. Mit Hilfe der europäischen Richtlinie zum Umweltlärm will das Land die Belastungen für die Bürger deutlich mindern.

Oh wie laut

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz unterstützt die Kommunen, indem es die Daten für die Lärmberechnung bereitstellt und die Lärmkartierung für die kleinen Städte und Gemeinden außerhalb der Ballungsräume vollständig übernommen hat. In den Lärm-Aktionsplänen müssen die Kommunen bis Mitte 2008 darlegen, was gegen die Lärmbelastungen unternommen werden soll.

„Für die A 30 ist aber nicht die Gemeinde zuständig“, so Saße. Noch fehlen auch die Ausführungs-Richtlinien für die Umgebungslärm-Richtlinie. Deshalb kann Karl-Heinz Saße auch noch nicht die Frage beantworten, was über die bereits erfolgten Lärmschutzmaßnahmen hinaus alles möglich ist.

Für die Bahnstrecken sollen ebenfalls solche Karten erstellt werden. Kirchlengerns Wirtschaftsförderer geht davon aus, dass die Berechnungen hierfür Ende April vorliegen werden. Die durch die Gemeinde führenden Linien Bielefeld/Rahden und Osnabrück/Bielefeld dürften die Grenze von 60.000 Zügen jährlich überschreiten.

(Neue Westfälische Bünder Tageblatt, Samstag 12. April 2008)

Kyrill-Schäden am Wehr beseitigt

Bericht der Bünder Zeitung (ak) am 12.10.2007

Gerhard Puls wischt sich den Schweiß von der Stirn. Gemeinsam mit seinem Kollegen Thomas Garcia wuchtete er gerade eine neue, schwere elektrische Winde auf das Wehr an der Elsemühle in Spradow.

Seit zwei Tagen sind die beiden Monteure von einer Bielefelder Wasserbaufirma im Einsatz. Zunächst entfernten sie die beschädigten Teile. Eine von zwei großen Stautafeln musste komplett ersetzt werden. »Alles per Hand, einen Kran können wir hier nicht einsetzen«, erzählt Gerhard Puls. Wenn nichts Unvorhergesehenes mehr dazwischen kommt, wird bis Freitagabend noch weiter gehämmert, gefräst und geschweißt. Danach soll das Wehr wieder voll funktionsfähig sein.
Mitte Januar hinterließ der Orkan Kyrill schwere Schäden an dem Bauwerk (die BÜNDER ZEITUNG berichte). Zeitweise konnte das Wasser nicht mehr gestaut werden und floss ab. In der Else sank der Wasserspiegel rapide, doch der Bünder Angelsportverein verhinderte Schlimmeres. Auf seine Initiative hin wurde das Leck mit Sandsäcken abgedichtet..

(Bünder Zeitung Westfalenblatt, Freitag 12. Oktober 2007)

Kinder entdecken die Natur

Schulvereinsfest Südlengerheide soll für Umweltfragen sensibilisieren

Bildbericht der BZ am 15. September 2007 von Inga Krusch

Alles rund ums Thema „Natur und Umwelt“ konnten die Besucher der Grundschule Südlengerheide jetzt entdecken – denn das war das Motto des Schulvereinsfestes. Fast 300 Besucher tummelten sich am gestrigen Freitag auf dem Schulhof an der Max-Planck-Straße und hatten bei zahlreichen Aktionen jede Menge Spaß.


Grundschule Heide

Pia (7), Nick (8), Jasmin (7), Nele (7) und Michelle (7, von links) erlernten das Bäckerhandwerk mit Vater Rainer Fransen und Lehrerin Monika Schmidts (hinten) und entdeckten dabei viel Neues.

„Wir möchten den Kindern die Natur in ihrem Lebensumfeld näher bringen und sie fürUmweltfragen sensibilisieren“, erklärte Lars Landwehr, Vorsitzender des Fördervereins. Spielerisch wurden die Schüler an verschiedenen Stationen an das Thema herangeführt – und dabei gab es einiges zu entdecken. Vater Rainer Fransen hatte einen Stand mit dem Thema „Vom Korn zum Brot“ organisiert, an dem sich vor allem die Schüler der zweiten Klasse als Nachwuchsbäcker versuchten. Viele von ihnen sahen zum ersten Mal, wie Backwaren überhaupt entstehen. »Wir wußten bisher nicht, wie Brot hergestellt wird«, gestanden Nick, Pia, Jasmin und Michelle aus der Klasse 2c, die sichtlichen Spaß am Bäckerhandwerk fanden.

Vor Ort war auch das mobile Umweltlabor aus Osnabrück, das den Schülern Bach- und Bodentiere zur Verfügung stellte, die sie unter einem Mikroskop bestaunen konnten. Spinnen, Regenwürmer oder Libellenlarven, wurden auf diese Weise in vergrößerter Form untersucht. Auch den Tast- und Geruchssinn konnten die Kinder schulen. Außerdem gab es ein Quiz, bei dem das Wissen zum Thema Natur geprüft wurde, und noch zahlreiche andere Attraktionen.

(Bünder Zeitung Westfalenblatt, Samstag 15. September 2007)

Reifen pflügen Rasen um

Tieflader zerstören Teil des grünen Schulhofes in Südlengern / Besserung in Sicht

Bildbericht der NW von Tobias Heyer

„Wir sind ein Opfer des verregneten Dienstags geworden“, entgegnet Michael Höke von der Gemeindeverwaltung Kirchlengern, wenn er auf den zerstörten Rasen auf dem Schulhof der Grundschule Südlengern angesprochen wird.


Rasenschäden durch Tieflader

Mehrere Schulkinder und deren Eltern hatten sich geärgert, dass bei der Anfahrt der Tieflader, die den neuen Pavillon brachten, die Grasnabe auf großen Teilen des Schulhofes zerstört wurde. „Die Lastwagen waren für Dienstagmorgen bestellt, kamen aber erst am Nachmittag, als gerade der Regen einsetzte“, erklärt Höke. Damals waren die Regenfälle so stark, dass einige Lastwagen auf dem aufgeweichten Boden einsackten. „Da waren Zugmaschinen notwendig, um die Sattelschlepper zu befreien“, sagt Höke.

So mussten große Teile des Schulhofes gesperrt werden, damit „sich die Kinder nicht die Füße brechen“, so Michael Höke. Eine Woche lang schrumpfte der Schulhof durch die aufgestellten Absperrgitter stark, ehe gestern die erste Entwarnung gegeben werden konnte. „Wir haben ein Unternehmen beauftragt, das den Boden wieder glatt gezogen hat“, berichtet der Mann aus dem Kirchlengeraner Rathaus.

Dennoch kann jetzt nicht der gesamte Schulhof für die Kinder freigegeben werden. An einigen Stellen haben die Lastwagenreifen so stark gewütet, dass neuer Rasen gesäht werden muss. „Und diese Stellen müssen wir natürlich mit Absperrungen schützen, weil da sonst nie etwas zu wachsen beginnt“, ist sich Höke sicher.

Im Rohbau befindet sich derzeit der Pavillon, der aus mehreren Teilen zusammen gesetzt wurde. „Der wird jetzt noch etwas schöner gemacht, ehe er bezogen werden kann“, erklärt Höke. Auch für diese Arbeiten sind weitere Absperrungen nötig, damit sich Kinder und Bauarbeiten nicht in die Quere kommen. Ende der Woche sollen aber alle Absperrungen bis auf die, die die Rasensaat schützen sollen, abgebaut sein. Dann können die Schulkinder wieder ihren Schulhof so nutzen, wie sie es in Südlengern gewohnt sind.

(Neue Westfälische Bünder Tageblatt, Donnerstag 30. August 2007)

Else bekommt ein Stück Natur zurück

Mühlenwehr in Südlengern wird repariert
Stadt will Anlage erwerben und plant eine Flussverlegung

Bericht der NW von Dieter Schnase (Text) und Tobias Heyer (Fotos)

Wenn das defekte Mühlenwehr in Südlengern Ende August/Anfang September repariert wird, soll alles unternommen werden, damit die Else nicht leerläuft, wie nach mehreren regenfreien Wochen im letzten Jahr. Seltene Fische, Muscheln und Krebse saßen da wie berichtet fast auf dem Trockenen. Dies bestätigte Christoph Wittler vom Bünder Grünflächenamt im Gespräch mit der NW. Der Fluss soll sich in Nähe des Wehres später auch naturnah entwickeln können.

Elseaue an der Elsemühle

Eine der Stautafeln des Wehres muss ersetzt werden, weil der Wasserlauf nicht mehr richtig geregelt werden kann. Den Auftrag hat die Eigentümerin der Anlage, Adelheid Wilms-Schulze-Kump, in Abstimmung mit der Unteren Wasserbehörde des Kreises vergeben. Weil sie nicht in Bünde wohnt, hat sie den Betrieb des Wehres an eine Privatperson am Ort abgegeben. Die Ersatzteile, die eigens angefertigt wurden, will das Bielefelder Unternehmen einbauen, ohne dass die zweite Wehrtafel nach oben gezogen werden muss. Dies hätte nämlich über kurz oder lang ein Leerlaufen des Flusses zur Folge.

„Wir hatten Glück, dass die Else nach den starken Regenfällen vor wenigen Tagen kaum angestiegen ist“, sagt Christoph Wittler. Ein weiteres Hochwasser hätte das defekte Elsewehr kaum verkraftet. Die Stautafel war am 19. Januar des Jahres dem Orkan „Kyrill“ zum Opfer gefallen. Die Folgen des damit verbundenen Hochwassers wurden auf Betreiben des Kreises in Grenzen gehalten, in dem das Leck im Wehr mit Sandsäcken provisorisch gestopft wurde. Der Steinbeißer, ein seltener Fisch, der in dem Flüsschen lebt, konnte so gerettet werden.

Die Mühlenwehr wird erstmals 1333 urkundlich erwähnt. Christoph Wittler hält es für wahrscheinlich, dass man die Wasserkraft dort sogar schon früher genutzt hat. Die Anlage wurde in den Jahrhunderten mehrfach umgebaut – der Stadt gehörte sie aber nie. Das soll sich nun ändern. Wittler geht davon aus, dass die langen Verhandlungen mit der Eigentümerin bald zum Abschluss kommen. Die Planungen der Stadt dürften aber mehrere Jahre dauern. Mit dem Wehr würde Bünde auch die uralten Wasserrechte erwerben. Zwar habe es mit der privaten Vereinbarung in der Vergangenheit recht gut geklappt – über die Rufbereitschaft der Stadt könnte die Aufgabe aber noch effektiver erledigt werden.

Hauptgrund für den Kauf ist der Naturausgleich für das Gewerbegebiet Spradow, der hier erfolgen soll. Ein Teil der Else soll dazu ins angrenzende Tal nördlich verlegt werden, wo sie sich naturnah entwickeln kann wie schon in Richtung Kirchlengern. Ein Ideenwettbewerb könnte die Grundlage für die Pläne bilden. Zunächst werden die Anwohner informiert. Das Wehr soll den Teil der Else, der weiter hindurch fließt, auch künftig regeln. Die Natur würde dann den Rest übernehmen.

(Neue Westfälische Bünder Tageblatt, Samstag 25. August 2007)

Neue Mensa eingeschwebt

Tieflader rollen an Grundschule Südlengern an Pavillon für 80.000 Euro entsteht

Bildbericht der NW von Tobias Heyer

Leicht sieht es aus, wie ein Kran einen der acht Pavillonteile anhebt, die in Zukunft das zumindest zeitweilige Zuhause einiger Schüler an der Grundschule Südlengern bilden werden. Gestern rollten acht Tieflader an, um den neuen Pavillon zur Grundschule zu transportieren. „Wir hatten mit dem Eintreffen eigentlich schon morgens früh um 8 Uhr gerechnet


– dann hätten wir schon am Freitag einziehen können“, sagt Michael Höke, zuständiger Mann für diesen Bau im Rathaus. Ein großer Gruppenraum, eine Abstellkammer, ein Büro und der Raum, in dem mittags das Essen ausgegeben wird, entstehen, wenn die Bauteile zusammengesetzt sind. Für 25 Schulkinder, die auch den Nachmittag in der Grundschule verbringen, ist der Pavillon ausgelegt. Und schon jetzt kann Michael Höke fast eine komplette Auslastung verkünden. „Wir liegen sehr gut im Plan, haben schon jetzt 21 Anmeldungen“, freut sich Höke.

Ehe diese 21 Jungen und Mädchen mittags in das neue Gebäude gehen können, musste gestern erst einmal ein riesiger Kran auf dem Schulgelände aufgestellt werden. „Wir setzen den Pavillon auf Teile des Schulgartens, die schon lange nicht mehr genutzt werden“, erklärt Höke. Das Zusammenbauen der Einzelteile geht denkbar schnell und so rechnet Höke schon für die kommende Woche mit dem Einzug.

Zu essen gibt es in den neuen Räumen dann, was auch imRathaus gern verzehrt wird. „Geliefert wird das Mittagessen von dem Unternehmen Archimedes, der ehemaligen EMR-Küche“, erklärt Michael Höke.

80.000 Euro kostet der Bau, der nicht als Behelf gewertet werden soll. „Wir waren bei der Planung einfach vorsichtig“, sagt Höke. Aufgrund des prognostizierten Rückgangs der Schülerzahlen hat sich die Gemeinde dazu entschieden, hier nicht „einen festen Bau hinzusetzen“, so Höke.

Da setzten sich die Gemeindevertreter lieber mit den Elternvertretern zusammen und entschlossen sich für eine Möglichkeit, „ die notfalls auch wieder abgebaut werden kann, wenn der Bedarf nicht mehr da ist“, erläutert Höke.

Doch daran denkt derzeit niemand. Erst einmal wird in der kommenden Woche die Einweihung gefeiert, wenn erstmals an der Grundschule Essen ausgegeben wird.

(Neue Westfälische Bünder Tageblatt, Mittwoch 22. August 2007)