Gelernt, wo die Schokolade wächst

Ergebnisse der Projektwoche an der Grundschule Südlengerheide

Bericht der NW Bünde am 19.4.2008 von Karl-Hendrik Tittel (Text und Foto)

Viele Dutzend Augenpaare beobachten jede Handbewegung von Dennis Rohrbach. Mit einer Tüte Backpulver im Anschlag wartet der Grundschüler auf den richtigen Moment, schüttet den weißen Inhalt mit Schwung in das Modell eines Vulkans und erfreut sich, wie die vielen Zuschauer, über den schaumigen „Ausbruch“.


Nicht nur tolle Experimente hatten die Mädchen und Jungen der Grundschule Südlengerheide zusammen mit allen Lehrern im Zuge der Projektwoche auf die Beine gestellt. Zahlreiche stolze Eltern konnten sich gestern bei der Präsentation ein genaues Bild davon machen, was der Nachwuchs so alles auf die Beine gestellt hatte. Die Projektwoche findet alle vier Jahre, im Wechsel mit dem Schulfest statt.

Und auch die jüngste Auflage bestach durch breit gefächerte Projekte, wie immer ohne ein festgelegtes Motto. „Jeder im Kollegium sucht sich selbstständig ein Projekt aus, so ist zum einen eine attraktive Vielfalt und zum anderen ein hohes Maß an Eigenkreativität gewährleistet“, sagt Schulleiter Karl Tittel. Auch diesmal habe die Mischung aus musischen, kreativen, sportlichen und informativen Angeboten gestimmt und die Kreativität der Kinder gefördert, so Tittel.

Kein Wunder mag man denken, bei der Auswahl an interessanten Angeboten. Bei „Was der Wind bewegt“ lernten die Teilnehmer viel über das luftige Element, mit der Feuerwehr wurde ein kleines Bilderbuch erstellt, selbst gemachte Klanghölzer, Rasseln oder Bongos machten ordentlich Rabbatz, mit Kartoffeln konnte nicht nur gedruckt werden und dass in „Brasilien die Schokolade wächst“, wissen die Kinder jetzt auch.

„Ich weiß jetzt viel mehr über gesunde Ernährung“, so Lea Boemke, die beim Projekt „Fit und gesund, statt müde und rund“ nicht nur leckere Gemüsesuppen kochte.

(Neue Westfälische Bünder Tageblatt, Samstag 19. April 2008)

Wo der Lärm die Grenzen überschreitet

Umgebungslärm-Richtlinie der EU vorgestellt / Karten im Internet einsehbar

Bericht der NW Bünde am 12.4.2008 von Dieter Schnase (Foto: Patrick Menzel)

Lärm ist eines der größten Umweltprobleme. Wie es vor ihrer eigenen Haustür aussieht, können Bürgerinnen und Bürger ab sofort im Internet erfahren. Umweltminister Eckhard Uhlenberg hat in dieser Woche landesweite Lärmkarten für besonders verkehrsreiche Straßen vorgestellt – was für die Gemeinde Kirchlengern interessant ist, stellte Wirtschaftsförderer Karl-Heinz Saße dem Planungsausschuss vor.


Lärmkarte

Zu den Lärmkarten gelangt man über das Portal www.umgebungslaerm.nrw.de und den Link Lärmkarten NRW mit den einzelnen Kreisen und kreisfreien Städten. Die Karten bilden nach Auskunft des Ministeriums für Umwelt- und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz für die Kommunen eine wichtige Grundlage, um Lärmprobleme bei kommunalen Planungen zu berücksichtigen.

Die Umsetzung der EG-Umgebungslärm-Richtlinie startete in NRW in der ersten Stufe mit der Kartierung der zwölf Ballungsräume, zu denen auch die Stadt Bielefeld gehört. Die Gemeinde Kirchlengern gehört zwar nicht hierzu, gleichwohl gibt es einige neuralgische Punkte. Die Autobahn 30, die die Gemeinde vor allem im Bereich Südlengern quert, stellt dabei die größte Lärmquelle dar. Aber auch die Bundesstraße 239n (Ostring) weist eine starke Verkehrsbelastung auf, ebenso die Bünder Straße von Südlengern nach Hiddenhausen.

In unterschiedlichen Farben sind die Belastungen dargestellt. „Die Richtlinie will aufzeigen, wo gesundes Wohnen möglich ist und wo es bedenklich ist“, so Saße. Die Zumutbarkeitsschwelle liege dabei bei 70 dB(A) tagsüber und 60 dB(A) in den Nachtstunden.

„In Deutschland fühlen sich mehr als 60 Prozent der Bevölkerung durch Straßenlärm bestästigt. Über 15 Prozent sind gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt, die mit Lärm verbunden sind“, teilt das Ministerium hierzu mit. Mit Hilfe der europäischen Richtlinie zum Umweltlärm will das Land die Belastungen für die Bürger deutlich mindern.

Oh wie laut

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz unterstützt die Kommunen, indem es die Daten für die Lärmberechnung bereitstellt und die Lärmkartierung für die kleinen Städte und Gemeinden außerhalb der Ballungsräume vollständig übernommen hat. In den Lärm-Aktionsplänen müssen die Kommunen bis Mitte 2008 darlegen, was gegen die Lärmbelastungen unternommen werden soll.

„Für die A 30 ist aber nicht die Gemeinde zuständig“, so Saße. Noch fehlen auch die Ausführungs-Richtlinien für die Umgebungslärm-Richtlinie. Deshalb kann Karl-Heinz Saße auch noch nicht die Frage beantworten, was über die bereits erfolgten Lärmschutzmaßnahmen hinaus alles möglich ist.

Für die Bahnstrecken sollen ebenfalls solche Karten erstellt werden. Kirchlengerns Wirtschaftsförderer geht davon aus, dass die Berechnungen hierfür Ende April vorliegen werden. Die durch die Gemeinde führenden Linien Bielefeld/Rahden und Osnabrück/Bielefeld dürften die Grenze von 60.000 Zügen jährlich überschreiten.

(Neue Westfälische Bünder Tageblatt, Samstag 12. April 2008)